03/06/2024 19:18
Was bedeutet Psychosomatik und warum ist sie so wichtig
Erkrankungen des Körpers und der Seele sind eng miteinander verbunden: Unsere Gefühle und Gedanken beeinflussen unseren körperlichen Zustand und umgekehrt. Manchmal fühlen wir uns schlecht, weil wir körperliche Beschwerden haben. Doch es kann auch andersherum sein: Unser Körper signalisiert Unwohlsein, weil unsere Seele leidet.
Diese Schmerzen sind daher eingebildet und oft schmerzhaft. Sie stellen echte Signale dar, die mit herkömmlichen Schmerzmitteln nicht einfach zu behandeln sind. Wenn wir beispielsweise unter großem Stress oder Sorgen leiden, kann unser Körper in Form von Kopfschmerzen oder Bauchschmerzen reagieren.
Warum ist dieses Wissen wichtig? Weil viele Menschen vergessen, dass Körper und Geist zusammenarbeiten. Gesundheit bedeutet nicht nur, dass der Körper in Ordnung ist; seelisches Wohlbefinden spielt eine ebenso große Rolle. Eine psychische Erkrankung kann auch körperliche Symptome hervorrufen.
Diese ganzheitliche Betrachtungsweise erinnert uns daran, dass wir komplexe Wesen sind, bei denen Körper und Psyche untrennbar zusammengehören. Gesundheit umfasst mehr als die Abwesenheit von Krankheit; Sie bedeutet, dass es uns körperlich, geistig und sozial gut geht.
Deshalb ist es wichtig, die Sprache des Körpers zu verstehen. Das hilft uns, besser auf uns selbst zu achten und die Ursachen unserer Schmerzen zu erkennen. Eine gründliche Diagnostik ist essenziell, um herauszufinden, ob die Schmerzen eine körperliche Ursache haben oder psychisch bedingt sind. So können wir eine effektive Schmerztherapie finden, die beide Aspekte berücksichtigt.
Chronische Schmerzen sind oft ein Zeichen des Körpers, das uns darauf hinweist, dass etwas mit unserer Psyche nicht stimmt. Wenn wir verstehen, was eine somatoforme Störung ist, können wir die passende Behandlung und Diagnose finden. So können wir unsere Lebensqualität steigern und das Gleichgewicht zwischen Körper und Psyche wiederherstellen.
Typische Beispiele für psychosomatische Schmerzen
- Kopfschmerzen: Häufig durch Stress oder Angst ausgelöst, können sie in verschiedenen Formen auftreten, einschließlich Migräne und Spannungskopfschmerzen Fußnote 1.
- Rückenschmerzen: Diese können durch seelischen Druck hervorgerufen werden und sind eine häufige Form von diesem Schmerzmuster Fußnote 1.
- Magen-Darm-Beschwerden: Diese können durch Stress oder Angst ausgelöst werden und umfassen Symptome wie Übelkeit, Durchfall oder Verstopfung Fußnote 2.
- Schmerzen im Brustbereich: Diese können ein Symptom von Stress oder Angst sein und werden oft mit Herzproblemen verwechselt Fußnote 2.
- Muskelverspannungen und -schmerzen: Diese können durch chronischen Stress oder Angststörungen hervorgerufen werden Fußnote 1.
- Gelenkschmerzen: Diese können durch emotionale Belastungen oder Stress verursacht werden Fußnote 1.
- Chronische Erschöpfung und Müdigkeit: Obwohl nicht unbedingt als „Schmerz“ klassifiziert, kann ständige Erschöpfung ein Zeichen von psychosomatischen Problemen sein Fußnote 3.
- Nackenschmerzen: Ähnlich wie Rückenschmerzen können auch Nackenschmerzen durch Stress oder emotionale Belastungen hervorgerufen werden Fußnote 1.
- Herz-Kreislauf-Beschwerden: Herzrasen oder unregelmäßiger Herzschlag können durch Stress oder Angst ausgelöst werden und werden oft mit ernsteren kardiovaskulären Problemen verwechselt Fußnote 2.
- Menstruationsbeschwerden: Bei einigen Frauen können psychische Faktoren zu erhöhten Menstruationsschmerzen führen Fußnote 4.
Es ist wichtig zu beachten, dass psychosomatische Schmerzen real sind und ebenfalls behandelt werden sollten wie Schmerzen, die durch eine körperliche Erkrankung oder Verletzung verursacht werden. Es ist auch wichtig, dass du bei anhaltenden Schmerzen immer einen Arzt:Ärztin oder Heilpraktiker:in aufsuchst.
Wie chronische Schmerzen die Lebensqualität beeinflussen
Schmerzen können eine große Herausforderung sein und die Lebensqualität erheblich beeinträchtigen. Sie können belastend sein und uns im Alltag einschränken, sowohl privat als auch beruflich.
Vielleicht kennst du das Gefühl der Hilflosigkeit, wenn Ärzte keine organischen oder körperlichen Ursachen für deine Schmerzen finden können. Oder Sie haben schon einmal erlebt, dass emotionale Ausbrüche, wie zum Beispiel Wutausbrüche, unkontrollierbar auftreten. Diese Erfahrungen machen viele Menschen, die unter chronischen Schmerzen leiden.
Lang anhaltende Schmerzen können auftreten. Dies kann dazu führen, dass wir uns zurückziehen und weniger an Aktivitäten teilnehmen, die uns Freude bereiten. Auch unsere sozialen Kontakte können darunter leiden. Wenn wir weniger Kontakt zu anderen Menschen haben, fühlen wir uns oft einsam und isoliert. Das kann unsere Chancen zusätzlich mindern.
Manchmal erhöhen bestimmte Persönlichkeitsmerkmale wie Perfektionismus oder eine Neigung zu Angstzuständen das Risiko für diese Beschwerden. Diese Beschwerden können wiederum Stress und Anspannung erhöhen und uns in einen Teufelskreis von Schmerz und emotionaler Belastung führen.
Wichtig ist, Schmerzzustände jeder Art ernst zu nehmen, da der Körper uns durch die Schmerzen Zeichen gibt. Ignorieren wir diese, verstärken sich die körperlichen Probleme. Dies kann dann die Voraussetzung für schwerwiegende Erkrankungen wie zB Krebs und Adipositas sein.
Es gibt viele wirksame Behandlungen und Strategien zur Bewältigung von Schmerzen ohne klare organische Ursachen. Dazu gehören zum Beispiel Gesprächstherapien, Entspannungstechniken und Bewegungstherapien sowie spezialisierte Schmerztherapien. Der erste Schritt besteht darin, das Problem ernst zu nehmen und professionelle Hilfe zu suchen. Du bist nicht allein und es ist in Ordnung, Unterstützung zu suchen. Gemeinsam können wir einen Weg finden, deine Schmerzen zu lindern und dein Wohlbefinden zu verbessern.
Behandlungsmöglichkeiten psychosomatischer Schmerzen
Psychosomatische Schmerzen können eine Herausforderung darstellen, doch bitte erinnere dich, dass du Hilfe finden kannst. Es gibt vielfältige Ansätze, um Linderung zu finden und Ihre Lebensqualität zu verbessern. Hier möchte ich dir drei solcher Behandlungsmöglichkeiten vorstellen.
Ein bewährter Weg zur Linderung psychosomatischer Beschwerden, ist die klassische Psychotherapie (Beispiel: kognitive Verhaltenstherapie). Diese Therapie hilft dir, schädliche Denkmuster zu erkennen und zu ändern. Sie kann dir neue Wege aufzeigen, um mit deinen Schmerzen umzugehen und dein Wohlbefinden zu steigern.
Ein weiterer Ansatz ist die Stoffwechseltherapie. Verschiedene Störungen oder Belastungen des Stoffwechsels können zu psychosomatischen Schmerzen beitragen. Indem wir deinen Stoffwechsel ins Gleichgewicht bringen, können wir oft eine deutliche Linderung der Schmerzen erreichen. Dieser Ansatz kann auch dazu beitragen, deine allgemeine Gesundheit und dein Wohlbefinden zu verbessern.
Als dritte Möglichkeit möchte ich dir hier das traumasensible Coaching mit EMDR (Eye Movement Desensitization and Reprocessing) vorstellen. Dies ist eine wertvolle Methode, um psychosomatische Schmerzen zu lindern. EMDR kann dabei helfen, Traumata und negative Glaubenssätze zu verarbeiten, was die erlebten Schmerzen positiv beeinflussen kann. Mehr über EMDR
Es ist wichtig zu verstehen, dass jeder Mensch einzigartig ist und das jeder ganz persönlichen Weg in seine Gesundheit hat. Ich möchte dich ermutigen, offen für diese verschiedenen Ansätze zu sein. Gemeinsam können wir einen Weg finden, der für dich am besten funktioniert.
Die wichtigsten Infos und was du jetzt tun kannst
Für dich selbst Sorgen
Überlege, welche Aktivitäten dir Freude bereiten und dir eine Auszeit vom Alltagsstress bieten. Gestalte dir deine persönliche "Wohlfühl-Liste" mit Dingen, die dir helfen, ausgeglichener durch den Tag zu gehen.
Lerne das Zusammenspiel von Körper und Seele kennen und achte auf den Schmerz, er ist das Warnsignal des Körpers.
Spannung und Stress abbauen
Da Stress ein wesentlicher Faktor bei der Entstehung und Aufrechterhaltung einer psychosomatischen Erkrankung ist, sollte aufkommender Stress rechtzeitig abgebaut werden.
Arbeite an deinem Zeitmanagement und sorge für regelmäßige Entspannungspausen. Ich empfehle auch, Entspannungstechniken zu erlernen, die dir helfen, dein Stresslevel langfristig zu senken.
Auch regelmäßige Bewegung können Schmerz beeinflussen.
Unterstützung in Anspruch nehmen
Du kannst zu dem Therapeuten deines Vertrauens gehen und um Hilfe bitten. Es ist wichtig zuerst die medizinische Ursache für den Schmerz zu finden. Ist es ein körperlicher Grund, der Schmerzen verursacht oder ist es der Umgang mit unangenehmen Gefühlen?
Probiere selbst einige von den hier angesprochenen Ideen im Umgang mit psychosomatischen Schmerzen aus und schauen, ob dir diese bereits helfen.
Wenn du neue Wege einschlagen möchtest, kannst du gerne auf meiner Website stöbern. Hier findest du mein Angebot für 1:1 Coaching live oder online, Gesundheitsempfehlungen und ein Gruppenangebot zur Entwicklung eines gesunden Lebenswegs.
Lese über meine Erfahrungen und Empfehlungen auf meinem Blog und lass uns einen gemeinsam einen Weg für dich finden.
Es ist meine Mission, dir beizustehen und gemeinsam mit dir einen Weg ohne körperliche Schmerzen und starken Emotionen wie Wut oder Angst zu finden.
Fühlst du dich angesprochen und benötigst eine individuelle Beratung? Dann kannst du dich hier für ein kostenloses Erstgespräch (15 Minuten) eintragen und wir finden gemeinsam heraus, wie ich dir helfen kann.
Ich freue mich, dich auf deinem Weg unterstützen zu dürfen und schaffe einen geschützten Raum für deine persönliche Entwicklung.
Geben wir deiner Gesundheit gemeinsam eine neue Richtung.
Fußnoten: Quellenangaben
1. Quelle: Liebscher-Bracht
2. Quelle: HelloBetter
3. Quelle: SchwabeAustria
4. Quelle: AWO Psychiatriezentrum